Fachbereich Gynäkologie - Beckenbodenzentrum

Beckenbodenzentrum an der KJF Klinik Josefinum

Individuelle Hilfe bei Inkontinenz und Senkungsbeschwerden

Herzlich willkommen in unserer Abteilung für Urogynäkologie und Beckenbodengesundheit. Wenn Sie mit Problemen wie Inkontinenz, Beckenbodenschwäche oder anderen Beschwerden konfrontiert sind, lassen wir Sie nicht allein. Die Gynäkologie im Josefinum steht dafür, Frauen mit Einfühlungsvermögen, Fachkompetenz und innovativen Behandlungsmethoden zu helfen.

Unser Team aus qualifizierten Fachärztinnen und Fachärzten verfügt über umfassende Erfahrung und Expertise in der Diagnostik und Behandlung von urogynäkologischen Problemen. Wir wissen, wie belastend und einschränkend diese Beschwerden sein können und setzen uns dafür ein, Ihnen eine individuelle Behandlung anzubieten, die auf Ihre Bedürfnisse und Lebensumstände abgestimmt ist. Wir bieten Ihnen einen sicheren Raum, in dem Sie sich verstanden fühlen und Ihre Fragen und Bedenken offen ansprechen können.

Wir laden Sie herzlich ein, einen Termin in unserer Klinik zu vereinbaren und den ersten Schritt zu einem Leben ohne die Belastungen durch urogynäkologische Beschwerden zu machen. Unser Ziel ist es, durch unsere Expertise Ihre Probleme zu lösen und Ihnen wieder zu einem aktiven und beschwerdefreien Leben zu verhelfen.

Urogynäkologie & Beckenboden – Das müssen Sie wissen!

Die Urogynäkologie ist ein spezieller Teilbereich der Frauenheilkunde, der sich mit Erkrankungen des weiblichen Beckenbodens befasst, die häufig zu Beschwerden wie Harninkontinenz, Gebärmuttervorfall und anderen Funktionsstörungen führen können. Ein gesunder Beckenboden ist essenziell für das Wohlbefinden und die Lebensqualität einer Frau. Leider können verschiedene Faktoren, wie Schwangerschaften, Geburten, Alterungsprozesse oder auch genetische Veranlagungen zu Problemen im Beckenbodenbereich führen.

Symptome von Beckenbodenstörungen können vielfältig und nicht nur körperlich belastend sein, sondern auch das Selbstbewusstsein und die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen.

Es ist wichtig zu verstehen, dass Beckenbodenprobleme kein unabänderliches Schicksal sind, sondern behandelt und verbessert werden können. Eine frühzeitige Diagnose und eine individuell angepasste Therapie können dazu beitragen, die Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität deutlich zu steigern.

In unserer Klinik bieten wir eine umfassende Diagnostik und Therapie für urogynäkologische Probleme an. Unsere erfahrenen Fachärztinnen und Fachärzte nehmen sich Zeit, um Ihre Symptome zu verstehen und gemeinsam mit Ihnen einen individuellen Behandlungsplan zu entwickeln. Dabei setzen wir auf eine ganzheitliche Betrachtung und berücksichtigen neben medizinischen auch psychosoziale Aspekte.

Risikofaktoren und Symptome

Verschiedene Faktoren können das Risiko für Beckenbodenstörungen erhöhen, darunter Schwangerschaften und Geburten, Übergewicht, chronisches Husten, genetische Veranlagungen und hormonelle Veränderungen im Alter.

Um das Risiko für Beckenbodenprobleme zu reduzieren, ist eine gezielte Prävention von großer Bedeutung. Dazu gehören regelmäßige Beckenbodenübungen, gesunde Ernährung, Gewichtskontrolle, Nichtrauchen und Vermeidung übermäßiger Belastungen des Beckenbodens, z. B. durch falsches Heben.

Die Symptome von Beckenbodenstörungen können vielfältig sein und variieren je nach Art und Schwere der Erkrankung. Zu den häufigsten Symptomen gehören unkontrollierter Harnverlust, das Gefühl von Druck im Unterbauch oder im Genitalbereich, Schmerzen beim Wasserlassen oder während des Geschlechtsverkehrs sowie das Gefühl eines Fremdkörpers in der Vagina.

Behandlungsmöglichkeiten

In unserer Klinik bieten wir eine Vielzahl von Behandlungsmöglichkeiten für urogynäkologische Probleme an. Die Wahl der Behandlung hängt von verschiedenen Faktoren ab, unter anderem von Art und Schwere der Beschwerden, den individuellen Bedürfnissen der Patientin sowie ihren persönlichen Vorstellungen und Wünschen. Wir legen großen Wert darauf, unsere Patientinnen umfassend über alle verfügbaren Behandlungsoptionen aufzuklären, damit sie informierte Entscheidungen über ihre Gesundheit treffen können.

Für viele Frauen mit leichten bis mittelschweren Beschwerden können konservative Behandlungsansätze wirksam sein:

Eine wesentliche Ursache der Belastungsinkontinenz bei Frauen ist eine Schwäche der Beckenbodenmuskulatur. Die gezielte Stärkung der Beckenbodenmuskulatur wird z.B. nach Schwangerschaften im Rahmen der Rückbildungsgymnastik angeboten, sollte aber in jedem Lebensalter fortgeführt und in den Alltag integriert werden.

Bei einer leichten Form (Grad I) der Belastungsinkontinenz reicht Beckenbodengymnastik oft schon aus, um Beschwerden zu lindern oder zumindest ein Fortschreiten der Symptomatik zu verhindern. Aber auch für leichte Formen der Dranginkontinenz ist neben einer medikamentösen Therapie die zusätzliche Beckenbodengymnastik hilfreich.

Beckenbodengymnastik unter physiotherapeutischer Anleitung:
Manchmal kann es sinnvoll sein, die Beckenbodenmuskulatur zunächst unter Anleitung durch spezialisierte Physiotherapeuten zu aktivieren. Dies wird Ihnen bei Bedarf verordnet. Die Physiotherapeuten können Ihnen zusätzliche Tipps geben, wie Sie im Alltag den Druck auf den Beckenboden verringern können. Dazu gehört zum Beispiel, beim Husten den Oberkörper zur Seite zu drehen und Vieles mehr.
 

Diese Form des Verhaltenstrainings führt dazu, dass man erlernt, die Blase in bestimmten Intervallen und in Abhängigkeit von der Trinkmenge zu entleeren. Eine große Hilfe ist dabei das Führen eines Miktionstagebuchs, um sich der Häufigkeit der Blasenentleerung erst einmal bewusst zu werden und dann die Entleerungs-Intervalle zu steuern. Der Rhythmus der Blasenentleerung soll sich dabei an den Tagesablauf anpassen (alle 2–3 Stunden). Kombiniert wird das Blasentraining mit Beckenbodengymnastik und/oder Entspannungsübungen.

Entspannungsübungen wie autogenes Training, Atemtherapie oder Massagen unterstützen die Therapie von Dranginkontinenz oder psychogener Inkontinenz.

Um die Wirksamkeit der Beckenbodengymnastik zu steigern und den Therapieerfolg zu steigern, können ergänzend Hilfsmittel eingesetzt werden, zum Beispiel:

  • Konen-Therapie
  • Elektrosimulation
  • Biofeedback-Training
  • Pessarbehandlung

Eine erfolgreiche medikamentöse Therapie der Harninkontinenz hängt unmittelbar von der Inkontinenzform ab. So kann bei über 70 Prozent der Patientinnen mit einer Dranginkontinenz die medikamentöse Therapie zu Beschwerdefreiheit führen. Hier ist die genaue Diagnosestellung besonders wichtig.

Für Frauen mit fortgeschritteneren oder hartnäckigeren Beschwerden stehen auch verschiedene operative Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Dazu gehören minimal-invasive Verfahren wie die laparoskopische Chirurgie, die eine schnellere Genesung und weniger postoperative Beschwerden ermöglichen. In einigen Fällen kann aber auch eine offene Bauchchirurgie erforderlich sein, um komplexe Probleme zu behandeln.

Operative Behandlungsmöglichkeiten:

Dieses Verfahren wird als offener Eingriff über den Unterbauch, inzwischen aber auch über einen minimalinvasiven laparoskopischen Zugang (Schlüssellochchirurgie) durchgeführt. Durch Befestigung der Scheide am leistennahen Cooper‘schen Band, werden Blasenhals und Harnröhre angehoben, dadurch wird der Verschlussmechanismus wieder gestärkt.

TVT (Tension-free Vaginal Tape) oder TOT (transobturatorisches Tape)

Diese nicht resorbierbaren Bänder werden spannungsfrei unter die mittlere Harnröhre gelegt. Im späteren Verlauf wachsen Bindegewebszellen ein, wodurch es zu einer Unterpolsterung der Harnröhre kommt. Die Erfolgschancen liegen bei über 85%.

TVT / TOT und die Kolposuspension nach Burch sind Verfahren zur Therapie der Belastungsinkontinenz.

„Bulking Agents“ sind Substanzen die im Bereich des Blasenschließmuskels unter die Schleimhaut gespritzt werden. Sie bilden dort ein Polster und führen so zur Stärkung des Schließmuskels. Durch die Unterspritzung sind bisher gute Ergebnisse von mittelfristiger Dauer zu erzielen.

Bei der Faszienzügelplastik wird körpereigenes Gewebe (Muskelfaszie) um den Blasenhals gelegt und dieser damit angehoben. Dieses seltener angewendete Verfahren führt gelegentlich zu Überkorrekturen und Blasenentleerungsstörungen.

Dieses Verfahren benötigt man zur Korrektur von Störungen des Beckenbodens mit mehreren zu behebenden Defekten. Sie stellen eine Kombination aus Blasenhebung, Mastdarmhebung u.a. dar.

Der künstliche Blasensphinkter (Schließmuskel der Harnblase) wird bei absoluter Inkontinenz mit defektem oder zerstörtem Schließmuskel künstlich gebildet. Hierzu wird eine Silikonmanschette um den Blasenhals oder die Harnröhre gelegt.

Der Blasen- bzw. Beckenbodenschrittmacher ist ein Implantat zur Elektrostimulation und moduliert unkoordinierte Nervensignale, die insbesondere bei überaktiver Blase vorkommen. Wenn konservative Therapien zur Behandlung der überaktiven Blase nicht erfolgreich waren, kann dieses Verfahren zum Einsatz kommen. Der Schrittmacher wird unter die Haut gelegt und gibt über gezielt platzierte Elektroden schwache elektrische Impulse an die die Blase, aber auch den Darm stimulierenden Nerven ab, die dadurch koordiniert werden.

Vor der endgültigen Schrittmacherimplantation erfolgt eine Testphase. Die Patienten können später Einfluss auf den Beckenbodenschrittmacher nehmen. Eine Heilung der Erkrankung erfolgt nicht, wohl aber eine Reduktion der unerwünschten Symptome und damit eine Verbesserung der Lebensqualität.

In bestimmten Fällen der überaktiven Blase, wenn z.B. die medikamentöse Behandlung nicht angesprochen hat, kann eine Injektionstherapie mit Botulinumtoxin A (im allgemeinen Sprachgebrauch ‚Botox‘) in die Blasenmuskulatur erfolgen. Botulinumtoxin hemmt die Muskelaktivität der Blasenwand, die Überaktivität wird also abgeschwächt. Die volle Wirkung ist nach einigen Tagen erreicht und hält bis zu 10 Monaten an.
Sakrale Neurostimulation und ‚Botox‘-Injektion werden bei überaktiver Blase (Dranginkontinenz) angewendet.

Bei einer Scheidensenkung handelt es sich um die Vorwölbungen der Scheidenwand/-wände mit den dahinter gelegenen Strukturen, die der jeweiligen Senkungsform ihren Namen geben:

  • Cystocele - Senkung der Blase
  • Uterusproplaps - Senkung der Gebärmutter
  • Rectocele - Senkung des Enddarmes

Allen abgebildeten Senkungszuständen ist Folgendes gemein: Die Bänder, die den Organen Halt geben, und die Bindegewebsverdichtungen zwischen den Organen haben infolge allgemeiner erblicher Bindegewebsschwäche, Schwangerschaften und anderen Belastungen nachgegeben. Im Rahmen einer Senkung der weiblichen Genitale können verschiedene Gewebeanteile Auslöser der Beschwerdesymptomatik sein. Entsprechend wird das Vorgehen angepasst.

Ist vor allem der obere und hintere Anteil der Scheide durch die Ausstülpung/Senkung betroffen, so lässt sich die Scheide bzw. der Scheidenblindsack je nach Befund durch auflösbare oder im Körper verbleibende Fäden, Bänder oder auch spezielle Netzkonstruktionen nach oben fixieren.

Dazu gibt es neben den klassischen Vorgehensweisen von der Scheide aus zu operieren heute auch etliche modifizierte Verfahren, die auf die Bauchspiegelung und somit auf minimal-invasive Techniken zurückgreifen. Die Operationsstrategie besteht in einer Präparation der Bindegewebsschichten und Bänder und deren Ersatz durch Raffung des eigenen Gewebes oder Verstärkung durch ein Implantat (Mesh), das an die Stelle des defekten Bindegewebes tritt.

Vaginale Geburten sollten nach solchen Eingriffen nicht mehr erfolgen.

Unser Experten-Team

Chefarzt der Frauenklinik

Priv.-Doz. Dr. med. Dr. habil. Philip Hepp

Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe,
Gynäkologische Onkologie,
Spezielle Geburtshilfe und Perinatalmedizin,
MIC III Operateur,
Durch die Stiftung Endometrioseforschung zertifizierter Endometriosespezialist

Senior oncologist

Dr. med. Armin Both

Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Gynäkologische Onkologie

Leitende Oberärztin

Dr. med. Martina Knapp

Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Senior-Mammaoperateur

Oberärztin

Dr. med. Katharina Malhofer

Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Koordinatorin des Beckenbodenzentrums

Kooperationspartner*innen und weiterführende Links

uro aid – Urologie Ärztehaus im Diako
Dr. Volker Moll, Dr. Matthias Schweizerhof, Dr. Alev Reichelmann

Frölichstraße 13
86150 Augsburg

Telefon: 0821 4554830
 

Mitglied im Qualitätsverbund Beckenboden

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Weiterführende Informationen zu den Themen Harninkontinenz
und Beckenbodensenkung finden Sie in folgender Patienteninformation:

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Zur Terminvereinbarung wenden Sie sich bitte an das Sekretariat der Gynäkologie unter 0821 / 2412 6949 oder nutzen das Kontaktformular.

Sekretariat Gynäkologie

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Telefon: 0821 2412-6949
Telefax: 0821 2412-194177

Jennifer Mocianu

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Telefax: 0821 2412-194177

 

 

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